Der Küken Flieger Cup (KFC) kehrte am 21. und 22. September 2024 zurück – dieses Mal auf dem idyllisch gelegenen Flugplatz Krefeld-Egelsberg. Der Wettkampf, der im Vorjahr auf dem Segelfluggelände Wanlo seine Premiere feierte, hat sich seine Daseinsberechtigung am Niederrhein verdient. Junge Flugschüler_innen und Lizenzinhaber bekamen die Chance, ihr Können in einem Ziellandewettbewerb unter Beweis zu stellen und die erste Wettbewerbsluft zu schnuppern.
Der Küken Flieger Cup – Präzision
Was den KFC so besonders macht, ist die Einfachheit gepaart mit der Herausforderung: Der Wettbewerb besteht darin, auf einem markierten Zielfeld von 10 Metern Länge punktgenau zu landen. Doch das klingt leichter, als es ist. Die Teilnehmer müssen nicht nur ihre Landeeinteilung und das Abfangen meistern, sondern auch die Landung selbst perfekt zeitlich abstimmen. Jeder Pilot startet mit einer positiven Punktzahl, und nur Fehler führen zu Abzügen – das Ziel ist es also, so wenig wie möglich abzurufen. Besonders spannend: Das Landefeld ist in fünf Abschnitte unterteilt, die unterschiedlich viele Punkteabzüge zur Folge haben, je weiter man von der Mitte entfernt landet.
Samstag: Der Auftakt
Bereits am frühen Samstagmorgen herrschte auf dem Flugplatz reges Treiben. Die Wanloer Piloten waren die Ersten, die mit ihrer ASK 13 ankamen und sie noch vor dem Frühstück fertig aufbauten. Um 8:30 Uhr begann der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück vor der Halle, das einen freundschaftlichen und entspannten Start in das ereignisreiche Wochenende einläutete. Nach dem Frühstück folgte das Willkommens-Briefing durch die Wettbewerbsleiter Janina Stimming und Maximilian Wanders (beide VfS Krefeld). Sie informierten die Teilnehmer ausführlich über den Ablauf, die Regeln und Sicherheitsvorkehrungen. Auch die Helfer der einzelnen Vereine erhielten ihre Einweisungen, bevor es an die Flugvorbereitungen ging. Die Atmosphäre war voller Vorfreude, als die Teilnehmer ihre Flugzeuge startklar machten und das Ziellandefeld präzise markiert wurde. Um 11:02 Uhr erfolgte dann der erste Windenstart. Wanloer Fluglehrer Guido Walther (VfL Wanlo) war der erste Pilot, der von Hans-Theo Deckers (VfS Krefeld) auf den Flugplatz eingewiesen wurde. Zahlreiche Einweisungsflüge folgten, bei denen sich die Piloten auf die anstehenden Wertungsflüge vorbereiteten. Zwischenzeitlich stärkten sich alle bei einer kleinen Pause mit Kaffee und Kuchen, bevor um 13:57 Uhr der erste Wertungslauf offiziell begann. Die Jury, bestehend aus vier erfahrenen Mitgliedern, beobachtete jedes Manöver im Anflug und bei der Landung ganz genau. Die Konzentration war den Piloten anzumerken – schließlich galt es, die Landung so präzise wie möglich im Zielfeld zu platzieren. Um 15:58 Uhr war der erste Wertungslauf geschafft, und die Teilnehmer konnten sich entspannen, während eine neue Gruppe von Piloten in die Luft ging. Auch die Fluglehrer durften sich der Herausforderung stellen. In einem spannenden Duell traten erfahrene Fluglehrer wie Philippe Held (VfS Krefeld), Karoline Aldenhoff (AC Krefeld) und Guido Walther (VfL Wanlo) gegeneinander an. Lustigerweise mussten einige von ihnen feststellen, dass ihre Flugschüler sie in puncto Präzision übertrafen. Nach dem Wettkampf folgten einige Spaßflüge, bei denen die Teilnehmer abseits des Wettbewerbs noch einmal das herrliche Gefühl des Fliegens genießen konnten. Den Abend ließen die Vereine bei einem gemütlichen Grillen ausklingen. Beim anschließenden Debriefing wurden bereits erste Zwischenergebnisse bekannt gegeben, und die Teilnehmer fieberten gespannt dem nächsten Tag entgegen.
Sonntag: Der Tag der Entscheidungen
Am Sonntagmorgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück gleich in die zweite Runde. Die Teilnehmer hatten mittlerweile mehr Sicherheit gewonnen, und man konnte beobachten, wie viele von ihnen ihre Techniken verbessert hatten. Am Vormittag fand der zweite Wertungsflug statt, der wieder von der Jury mit scharfem Auge beobachtet wurde. Nach einer erneuten Stärkung mit Kaffee und Kuchen startete der dritte und letzte Wertungslauf. Die Spannung war förmlich greifbar, denn jeder Pilot wollte natürlich das Beste aus sich herausholen. Nachdem der letzte Flug am Nachmittag beendet war, gab es noch zahlreiche Flüge außerhalb der Wertung – denn der Spaß am Fliegen stand für alle im Vordergrund. Ein besonderes Highlight abseits des Wettbewerbs war die Gelegenheit für einige Wanloer Piloten, im Duo Discus X, dem Flaggschiff des VfS Krefeld, mitzufliegen. Ebenso besonders war der Überlandschlepp der ASK 13 zurück nach Wanlo. Da der Fluglehrer Guido Walther das Flugzeug begleitete, musste er auf die Siegerehrung verzichten. Die ASK 13 wurde gegen 19 Uhr sicher von der Vereins-Remorqueur (VfS Krefeld) Richtung MG-Wanlo geschleppt.
Die Siegerehrung – Strahlende Gesichter und besondere Momente
Der Höhepunkt des Wochenendes war zweifelsohne die Siegerehrung. Neben der Tribüne standen die Preise bereit, gesponsert von verschiedenen Partnern. Jeder Teilnehmer durfte sich über eine Urkunde und einen Siebertaero-Hut freuen. Ab dem fünften Platz gab es zusätzlich einen „Remove Before Flight“-Schlüsselanhänger, und die Top 3 wurden besonders geehrt: Der dritte Platz erhielt ein Segelflug-Buch, der zweite Platz eine WeGlide Premium-Lizenz und der Sieger durfte sich über eine TopMeteo Premium-Lizenz freuen.
Maximilian Wanders (VfS Krefeld) eröffnete die Ehrung mit lobenden Worten über den erfolgreichen Verlauf des Wettbewerbs. Er betonte, wie wichtig es sei, in einer solchen Wettbewerbssituation wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Besonders beeindruckend sei die Lernkurve der Teilnehmer, die sich von Durchgang zu Durchgang verbesserten.
Die Top 3 des Küken Flieger Cups 2024 waren:
- Theresa Bitzer (VfL Wanlo), die den Pokal für den ersten Platz strahlend entgegennahm.
- Lennard Arning (VfS Krefeld), der mit dem Astir den zweiten Platz belegte und sich über eine WeGlide Premium-Lizenz freute.
- Eric Gleich (VfL Wanlo), der den dritten Platz erreichte.
Doch auch die Fluglehrer wurden geehrt. Hier erreichte Thomas Wiehle (VfS Krefeld) den dritten Platz, Mathias Miskys (VfS Krefeld) den zweiten und Timo Angenendt (VfS Krefeld) durfte sich über den ersten Platz und ein Segelflug-Buch freuen. Alle erhielten zudem eine spezielle KFC-Fluglehrer-Urkunde.
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Gottfried Kern (VfS Krefeld). Obwohl er mit 66 Jahren erst vor ein paar Jahren das Fliegen gelernt hatte, belegte er den siebten Platz und wurde als „jüngstes Küken“ des Wettbewerbs ausgezeichnet. Ferner war er der einzige Teilnehmer, der eine fehlerfreie Runde ohne Abzüge flog – eine beeindruckende Leistung!
Zu guter Letzt wurde auch das Team der F-Schlepp-Piloten Mark Nowicki und Ralf Froese (beide VfS Krefeld) geehrt. Ihre beeindruckenden Landungen mit der Vereins-DR300 zeigten, wie präzise und routiniert man auch im Motorflug sein kann. Beide teilten sich humorvoll den ersten Platz und erhielten eine spezielle KFC-Motorflug-Urkunde sowie ein Segelflieger- Hütchen.
Mit strahlenden Gesichtern und unvergesslichen Eindrücken verabschiedeten sich die Teilnehmer am Sonntagabend. Der Küken Flieger Cup 2024 war ein voller Erfolg – ein Wochenende, das den Spaß am Fliegen und den Teamgeist der Segelflugvereine in den Vordergrund stellte. Ein großes Dankeschön gilt allen, die uns unterstützt haben, darunter auch Siebert Aero, WeGlide, TopMeteo und SWK Krefeld.
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