Unter diesem Motto wurde vom 8.-10. April ein Lehrgang zur Ausbildung von Segelflug Trainern durchgeführt. Hiermit legt NRW die Grundlage an die sportlichen Erfolge anzuknüpfen und den Leistungssegelflug durch neue Trainer weiter zu fördern. Bereits in den ersten Stunden des Lehrgangs zeichnete sich ab, dass Training ein weitaus größeres Ressort darstellt als nur die Zielgruppe der 2% Wettbewerbslieger zur Höchstleistung zu bringen.
Der Landestrainer Sebastian Heßner eröffnete den Lehrgang, durch die Abfrage der Motivation der zwölf Teilnehmer und der Bitte ihre Erwartungen an den Lehrgang zu formulieren welche die Basis für eine Veranstaltung bildet, die weniger eine Lehrveranstaltung darstellt, sondern von offener, konstruktiver Kommunikation geprägt war, weil die Referenten weniger Frontalvorträge, sondern Workshops vorbereitet hatten, in denen der Dialog im Vordergrund stand.
Zwar werden auch die grundlegenden Kenntnisse entlang der Rahmenrichtlinie des DAeCs vermittelt wie zum Beispiel Trainingsmethoden und der effektive Einsatz von Trainingsplänen, jedoch galt es ebenfalls die Anforderungen, die an einen Trainer gestellt werden im Brainstorming zu erarbeiten aber auch die unterschiedlichen Ansichtsweisen in Gruppenübungen zu diskutieren.
Somit wurden während des Lehrgangs nicht nur die Grundlagen vermittelt, sondern auch eine Mentalität entwickelt auf welche Art und Weise Training stattfinden sollte, um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen und das Virus Streckensegelflug weiter zu etablieren. Schließlich waren sich alle einig, dass das wichtigste Instrument zur Motivation zum Streckensegelflug die Kommunikation ist. Nach der Vorstellung des Trainingskonzepts in NRW folgte die Erarbeitung der relevanten Themen, welche von hochkarätigen NRW Trainern moderiert wurden.
Siegfried (Sigi) Baumgartl
Sigi gibt seinen vielseitigen Erfahrungsschatz an die zukünftigen Trainer weiter. Seine Ausarbeitung zur Entscheidungslehre bildet die Grundlage für die Methodik zur Durchführung eines Workshops, welche anhand von mehreren Praxisbeispielen wie z.B. das Einkreisen aus dem Geradeausflug, dem Endanflug zur nächsten Thermik bis hin zur Optimierung der Schnittgeschwindigkeit durch Kursabweichung geübt wurde. Weiterhin stellte Sigi Auswertung zum Junioren- und Frauentraining, um weitere Trainingsmöglichkeiten zu diskutieren. Ein wichtiger Aspekt stellt die Teamflugvereinbarung dar, anhand derer wichtige Regeln abgesprochen werden, um ein Team zum Erfolg zu führen. Schlussendlich erläuterte Sigi die neusten Änderungen der Wettbewerbsordnung, die von NRW in der Vergangenheit maßgeblich mitgestaltet wurde.
Hubertus (Hubs) Huttel
Hubs als Sportbiologe brachte den Teilnehmern auf eindrucksvolle Weise die Wirkung und Notwendigkeit der zum Segelflug notwendigen Muskelgruppen bei sowie zeigte Symptome von Stress und Möglichkeiten dessen Vermeidung auf.
Reinhold (Nöll) Sänger
Nöll stellt eindrucksvolle Bilder zur Sicherheit beim Alpensegelflug vor und diskutiert das Thema wie die Sicherheit beim Außenlanden gewährleistet werden kann.
Wolfgang (Wolli) Beyer
Besonders stolz sind wir, dass wir Wolli Beyer als Bundestrainer für die Ausbildung unserer zukünftigen Nachwuchstrainer begeistern konnten und einen wichtigen Beitrag zum Thema Sportpsychologie lieferte.
Ulrich (Uli) Schulze
Last but not least, das Highlight lieferte Ulrich Schulze zum Abschluss der Veranstaltung indem er Einblicke in die neusten Erkenntnisse der menschlichen Leistungsfähigkeit gab und aufzeigte, wie das mächtige Instrument des mentalen Segelflugtrainings zu einer effektiven Trainingsmethode werden kann.
Alles in Allem waren die 2,5 Tage zwar mit 30 Lerneinheiten vollstens gefüllt, was jedoch niemanden davon abgehalten hat noch nach dem letzten Vortrag am Freitag- sowie dem Samstagabend bis tief in die Nacht weiter fachzusimpeln, sodass der ein oder andere ganz die Zeit vergaß und beim morgendlichen Wecken auf die Frage „Ist es schon 8 Uhr?“ mit „Nein, schon 9, wir wollen weitermachen!“ geantwortet werden musste.
Text: Sebastian Heßner, Landestrainer NRW